Sollen wir unser Kind überhaupt taufen lassen?
Wenn wir uns selber als Christen verstehen, dann sollen wir auch unsere Kinder taufen lassen. In der Taufe wird unser Kind mit hineingenommen in den neuen Bund, den Gott mit den Seinen in Jesus Christus schließt.
Weit über unser Verstehen hinaus geschieht hier etwas, das für das weitere Leben dieses Kindes ganz wichtig werden kann. Im eigenen Ja bei der Konfirmation kann das Kind später selbst auf den Bund Gottes in der Taufe antworten.
Welche Papiere brauche ich?
Zur Taufe braucht man nicht viel, einzig die bei der Geburt des Kindes erhaltene „Geburtsbescheinigung für religiöse Zwecke“ ist erforderlich. Außerdem: Paten, die nicht aus der eigenen Gemeinde kommen, brauchen einen Patenschein (Anruf bei deren Pastor/in genügt). Falls ein Stammbuch vorhanden ist, bitte auch dieses mitbringen, da wir dort ebenfalls die Taufe eintragen.
Wie sieht das mit einem Termin aus?
In der Regel findet eine Taufe im Hauptgottesdienst statt. Bei Terminschwierigkeiten sind wir aber auch gerne bereit, über jeden anderen Termin zu sprechen,
Wie ist das mit dem Taufgespräch?
Dieses findet in der Regel in der Woche vor der Taufe statt, wir kommen dann nach Terminabsprache vorbei. Oft ist es ganz hilfreich, wenn die Eltern schon einen Taufspruch ausgesucht haben. Als Taufspruch ist jedes geeignete Wort aus der Bibel will kommen.
Wir würden gerne fotografieren oder filmen…
Ist in Ordnung, wenn es im vernünftigen Rahmen bleibt und die Gemeinde und die Teilnehmer an der Amtshandlung nicht stört.
Immer wieder gibt es auch Fragen hinsichtlich der Kirchenmitgliedschaft. Leider wird auch diese oft nicht ernst genug genommen. Deshalb sei es auch hier noch einmal grundsätzlich gesagt: Solange es nicht andere Formen der Zugehörigkeit zu unseren Gemeinden gibt, ist ein Kirchenaustritt ein vollgültiges Bekenntnis, das klare Auswirkungen auf die Beziehungen zur Gemeinde hat.
Ist es wirklich nötig, daß die Eltern in der Kirche sind, um ihr Kind taufen zu lassen?
Ja. Damit ein Säugling oder ein kleines Kind getauft werden kann, muß wenigsten ein Elternteil Mitglied einer christlichen Kirche sein.
Begründung: Bei der Taufe geht es nicht nur um das Kind, ebensowenig wie sie eine bloße Familienfeier darstellt. Es geht um das Ja Gottes zu uns und um unser Ja zum christlichen Glauben und zur Gemeinde. Solange ein Kind dieses Ja noch nicht selber sprechen kann, tun dies stellvertretend die Eltern und Paten. Sie erklären bei der Taufe, dieses Kind im christlichen Glauben zu erziehen und in die Gemeinde hineinwachsen zu lassen, der sie sich selber zugehörig fühlen. Bei Nichtmitgliedschaft wäre es dann ja eigentlich konsequent, zu sagen: Wir warten mit der Taufe. Vielleicht entscheidet sich das Kind ja später anders als wir und will zur Kirche dazugehören. Denn durch die Taufe wird das Kind auch kirchenrechtlich Mitglied der Kirchengemeinde. Es ist ein Widerspruch in sich, wenn Eltern stellvertretend für ihr Kind erklären, dies soll einer Gemeinde und ihrem Glauben zugehören, der sie selbst NICHT zugehören möchten.
Und es reicht auch nicht zu sagen: Ich bin ja „nur“ wegen des Geldes nicht in der Kirche oder ausgetreten. Gemeinde hat auch immer etwas mit Gemeinschaft und Solidarität mit den anderen zu tun und die drückt sich eben auch im finanziellen Beitrag jedes Gemeindegliedes aus.
Ich möchte meine beste Freundin als Taufpatin, sie ist aber nicht in der Kirche. Geht das?
Leider nicht. Taufpaten müssen einer christlichen Kirche angehören. Ein kirchliches Patenamt ohne Kirchenmitgliedschaft ist sinnlos.
Begründung: Das Patenamt ist ein von der Kirchengemeinde übertragenes kirchliches Amt, in welchem der Taufpate stellvertretend für die christliche Gemeinde erklärt, das Kind zu begleiten und zu stärken auf seinem Weg bis zur Konfirmation. Also bis zu dem Zeitpunkt, wo das Kind noch einmal sein eigenes Ja zur Taufe und Gemeinde sagt (confirmare = stärken, bekräftigen).
Aus all dem Gesagten ist es selbstverständlich, daß nur solcher Person so ein Amt übertragen werden kann, die der Gemeinde auch angehört. Sonst ist dieses Amt nämlich sinnlos.